
Wandern
Trekking Tipps fĂŒr Einsteiger
Die besten Tipps fĂŒr Dein Outdoor-Erlebnis
Trekking und Wandern haben in den letzten Jahren einen echten Boom erfahren. Die Bandbreite reicht von wochenlangen Abenteuern in der Ferne, wie bei den kanadischen Freundinnen Hailey und Hilary, bis hin zu kleineren Abenteuern in Europa oder direkt vor der HaustĂŒr, die mit ihren gut begehbaren und abgegrenzten Wegen hĂ€ufig auch fĂŒr Einsteiger geeignet sind. Skandinavien, SĂŒdeuropa oder auch die Alpen: Beliebte Ausflugsziele gibt es viele.

Trekking ist nicht nur Abenteuer, es ist auch der Kontakt zur Natur, der gerade vielen GroĂstĂ€dtern zunehmend fehlt. Die Berge, Seen und Wanderwege, die Trekker dabei entdecken, sind hĂ€ufig besonders sauber, klar und ursprĂŒnglich. Damit das â gerade in Zeiten von globalem Wachstum â möglichst lange so bleibt, ist es en vogue nicht nur schöne, sondern vor allem nachhaltige Touren zu planen.
So haben das auch Runa (22) und Franz (27) gemacht. Die beiden Jenaer lieben und leben Sport und Bewegung, ganz besonders unter freiem Himmel. Beide kommen auf fĂŒnf oder sechs Sporteinheiten pro Woche. Franz ist Rugbyspieler und passionierter LĂ€ufer. Runa ist Medizinstudentin, ehemalige Handballerin und zĂ€hlt nahezu alle Ausdauersportarten zu ihren Hobbys. Natur und frische Luft gehören also ganz selbstverstĂ€ndlich zu ihrem Leben. dazu. Selbst auf dem Weg zur Arbeit macht Franz deshalb gerne einen kleinen Umweg durch ein nahegelegenes Tiergehege und stimmt sich so auf den langen BĂŒrotag ein.
Der Kungsleden in Schweden: Den Geist zur Ruhe kommen lassen
Im Sommer 2019 ging es fĂŒr die beiden eine dreiwöchige Tour ĂŒber den berĂŒhmten âKungsledenâ (deutsch: âKönigspfadâ) in Nordschweden, einen der gröĂten und beliebtesten Wanderwege Europas. Auf 450 km Strecke und auf einer Höhe von gut 300 bis knapp 1.200 Metern bietet dieser traditionsreiche Weg vor allem endlose Weiten, anspruchsvolle Etappen und unberĂŒhrte Natur. Es geht dabei durch Sumpfgebiete, ĂŒber GebirgspĂ€sse oder kleine Seen, die man per Bootsservice oder durchs knietiefe Wasser watend ĂŒberqueren kann. Die Landschaft rund um den Kungsleden ist karg und unberĂŒhrt und wird ca. 2/3 der Strecke in 20-km-AbstĂ€nden von kleinen Schutz- und BerghĂŒtten gesĂ€umt, in denen die Wandernden ĂŒbernachten können. Auch fĂŒr Runa und Franz waren sie Orientierungspunkte, geschlafen haben die beiden aber ausschlieĂlich im Zelt, inmitten von Birken und Blaubeeren oder in der freien Graslandschaft.
Genau diesen âAbstand von Zivilisationâ sieht vor allem Runa als höchst entspannend an. Der Fokus im Tagesablauf richte sich dann auf die kleinen Dinge, wie den Keks zwischendurch oder die Aussicht vom nĂ€chstgelegenen HĂŒgel, beschreibt die 22-JĂ€hrige die Reise. Dazu komme, so Franz, dass der Geist durch selten wechselnde, dafĂŒr besonders imposante NatureindrĂŒcke einfach mal zur Ruhe kommen könne. Als Highlight ihrer Reise sehen beide deshalb die groĂen, kargen HĂŒgellandschaften von Barturtte und den Ausblick vom Skierffe, einen knapp 1.200 Meter hohen Berg hoch oben ĂŒber einem malerischen Flussdelta. Die UnberĂŒhrtheit dieser Natur ist in Europa mittlerweile eine Seltenheit geworden. Wenn man achtsam mit seiner Umwelt und sich selbst umgeht, ist der Genuss am gröĂten. Deshalb ist es umso wichtiger, bei der Planung der Tour akribisch zu sein, um z.B. unnĂŒtzen MĂŒll zu vermeiden.


Bleibt die Frage: Wie genau plant man eine solche Tour? Was muss man unterwegs beachten? Franz und Runa haben sich auf ihre Reise nach Lappland wochenlang vorbereitet. Lange vorher haben sie Karten besorgt, Erfahrungsberichte gelesen, EssenseinkĂ€ufe geplant, Notfalllösungen fĂŒr schlechtes Wetter erarbeitet. Die Erfahrung zeigt: Auf einer langen Tour kann alles passieren. Deshalb ist gute Vorbereitung auf alle EventualitĂ€ten der wesentliche Aspekt fĂŒr Sicherheit und damit auch eine entspannte Tour.
Auf einige Dinge wollen die Outdoor-Fans bei ihren Touren jedoch nicht mehr verzichten. Wanderstöcke, eine gute Isomatte, ein bequemer Rucksack und ein warmer Schlafsack sind unerlĂ€ssliches Equipment. Je lĂ€nger die Tour, desto essenzieller sind die einfachen AusrĂŒstungsgegenstĂ€nde. Dazu kommt die passende Kleidung, nicht zu schwer, funktionell und robust. Generell achten beide bei ihrer AusrĂŒstung auf hohe QualitĂ€t und sind bereit, auch etwas mehr Geld dafĂŒr auszugeben oder, wie zum Beispiel im Fall von Runas Zelt, sich die Dinge zum Geburtstag schenken zu lassen. Das allein reicht Franz aber nicht. Er schaut immer mehr auch auf Herkunft und Handelsbedingungen, z.B. auf Siegel fĂŒr Bio-Baumwolle, Fairtrade oder Made in Germany.
Trekking-Tipps fĂŒr den Start: Nicht ĂŒbertreiben und entspannt bleiben
Wenn Du nach den tollen EindrĂŒcken des schwedischen Kungsleden auch auf den Geschmack gekommen bist und Dich auf in die Natur machen möchtest, dann geben Dir Franz und Runa noch folgende Trekking-Tipps mit auf den Weg:
- Such Dir, gerade am Anfang, kurze Touren von drei bis maximal fĂŒnf Tagen aus. DafĂŒr empfiehlt sich z.B. eine HĂŒttenwanderung. Hier muss man wenig GepĂ€ck mitnehmen und hat tĂ€glich ein festes Ziel.
- Bleibe erst einmal im nÀheren zivilisatorischen Umfeld. Damit sind Versorgung und Hilfe im Notfall nicht allzu weit weg (z.B. die Deutschen Alpen).
- Suche Dir eine Gruppe, mit der Du gut harmonierst. Einerseits, um gemeinsam SpaĂ zu haben, andererseits auch, um auf einem Ă€hnlichen Leistungsniveau zu sein. Oder: Plane deine erste Tour mit Menschen, die vielleicht schon eine Tour gemacht haben und Dich ins Trekking einfĂŒhren können. DafĂŒr gibt es z.B. Bergschulen.
- Betrachte das Scheitern als Teil der Tour. Gerade zu Beginn kannst Du ein Ziel auch einmal nicht erreichen, Dich verletzen oder bringst Deine Muskeln an ihre Grenzen. Auch das Wetter kann Dir einen Strich durch die Rechnung machen. Es kann also viel passieren. Lass Dich davon nicht verunsichern, sondern bleibe einfach relaxed.